Estnische Botschafterin Marika Linntam: Russischer Zerstörungswille bedroht ganz Europa

#GIDSessay 2/2025 | 13. August 2025 | Autorin: Marika Linntam | Foto: Außenministerium der Republik Estland

„In der Ecke Europas, in der wir zuhause sind, ist die Gewährleistung von Sicherheit seit jeher ein vorrangiges Ziel – sie bildet das Fundament unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Wir alle wissen, dass sich der Angriffskrieg Russlands nicht allein gegen die Ukraine richtet, sondern auch generell auf Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit abzielt“, schreibt Botschafterin Marika Linntam. Und weiter: „Russlands Zerstörungswille bedroht zweifelsohne die Sicherheitsarchitektur ganz Europas. Dem Aggressor geht es darum, die regelbasierte internationale Ordnung durch ein von Machtinteressen und Gewalt geprägtes imperialistisches System zu (z)ersetzen. Wie gehen wir sicher, dass diese Pläne zum Scheitern kommen?“

In meiner Jugend habe ich Freiheit als etwas gesehen, das sehr weit entfernt liegt – wie der Schein des Leuchtturms von Europa. Heute ist Estland ein Teil dieses Leuchtfeuers.

Marika Linntam, Botschafterin der Republik Estland in Deutschland

Zur Autorin: Marika Linntam ist Botschafterin der Republik Estland in Deutschland. Sie trat 2001 in den diplomatischen Dienst der Republik Estland ein, ihr Schwerpunkt lag hauptsächlich auf Europa. In den letzten fünf Jahren vor ihrer Tätigkeit als Botschafterin in Deutschland war sie Generaldirektorin der Europaabteilung im estnischen Außenministerium. Bereits vor ihrer Ernennung zur Leiterin der Europaabteilung stand Marika Linntam lange Zeit für eine bestmögliche Vertretung estnischer Interessen in der Europäischen Union. In den Jahren 2010 bis 2013 verteidigte sie die Interessen Estlands vor dem Europäischen Gerichtshof und in den Jahren danach trug sie in der estnischen Vertretung bei der Europäischen Union in Brüssel zur Vorbereitung und Durchführung der estnischen EU-Ratspräsidentschaft bei. Marika Linntam schloss an der Universität Tartu ihr Jurastudium ab, ihren Masterabschluss in EU-Recht erwarb sie an der Universität Rennes in Frankreich.