Völkerrechtlich nicht akzeptabel

Die Taiwanstraße ist die derzeit gefährlichste Region der Welt. Anders als im Ukrainekrieg stehen sich letztlich zwei atomare Großmächte gegenüber. Die USA haben auf die in jüngster Zeit zunehmenden Drohungen aus Peking mehrmals mit der Erklärung reagiert, dass man Taipeh im Falle einer chinesischen Invasion militärisch beistehen werde. Das Ergebnis der völkerrechtlichen Analyse des Taiwankonflikts empfiehlt eine eindeutige politische Position gegenüber Peking.

Weiterlesen

Gegen die Verwundbarkeit auf und unter Wasser

Deutschland und der Westen stehen vor der Herausforderung, auch ihre maritimen kritischen Infrastrukturen (KRITIS) gegen Angriffe zu schützen. Lösungsansätze für den Schutz maritimer KRITIS lassen sich identifizieren unter den Gesichtspunkten Resilienz, Redundanzen und übergreifende Zusammenarbeit verschiedener Stakeholder, etwa zur effektiven Überwachung und Präsenz. Um erfolgreich zu sein, sollten solche Kooperationen über Staaten und Streitkräfte hinausgehen und privatwirtschaftliche Akteure einbeziehen. Aus strategischem Blickwinkel wird deutlich, dass der Schutz maritimer KRITIS als ein Teil effektiver Abschreckung anzusehen ist, so Julian Pawlak, wissenschaftlicher Mitarbeiter des GIDS und Koordinator des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts Maritime Sicherheit, kurz iFMS.

Weiterlesen

Zu Gast in London und Kopenhagen

In puncto maritime Strategie und Sicherheit international unterwegs: GIDS-Wissenschaftler Julian Pawlak hat unlängst auf Konferenzen in Kopenhagen und London vorgetragen. Zum Auftakt ging es zum Baltic Sea Strategy Forum 2023. Organisiert vom Royal Danish Defence College, lautete das Leitthema „The Baltic Sea after NATO Enlargement and Russia’s invasion of Ukraine: NATO lake or geopolitical hotspot?”. Pawlak, an der Helmut-Schmidt Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg als Koordinator des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts Maritime Sicherheit tätig, erläuterte im zweiten Panel, weshalb es unklug ist, die Ostsee als „NATO-Meer“ zu bezeichnen.

Weiterlesen

Maritime Strategien und Sicherheit: Internationales Expertengespräch in Hamburg

Das GIDS und der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt Maritime Sicherheit (iFMS) an der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg luden ein zum internationalen maritimen Expertengespräch. Und welcher Ort hätte für diesen Austausch passender sein können als das hanseatisch geprägte Ambiente des Internationalen Maritimen Museums Hamburg (IMMH) in der Speicherstadt? Die Teilnehmer – Wissenschaftler und Marineoffiziere aus Argentinien, Australien, Indien, Kanada, den Philippinen und Deutschland – tauschten sich aus zu weit gefächerten Themen maritimer Strategien und Sicherheit.

Weiterlesen

Schachbrett Schwarzes Meer

Nach dem Zerfall der Sowjetunion sah sich die russische Schwarzmeerflotte einer schwierigen geostrategischen Lage gegenüber. Doch bis 2015, knapp 25 Jahre später, hatte Russland seinen Zugang zu Küsten, Stützpunkten und Operationsgebieten im Schwarzen und im Asowschen Meer nicht nur gesichert, sondern auch erweitert. Darüber hinaus konnte Moskau verhindern, dass sich andere Anrainer, insbesondere die Ukraine und Georgien, zu einer ernsthaften Gefahr für seine geostrategischen Ambitionen entwickelten, etwa in Form eines möglichen Beitritts zur NATO.

Weiterlesen

Die maritime Seidenstraße aus Sicht von Anrainern

Chinas Seidenstraßeninitiative beinhaltet gewaltige Investitionen in transnationale Infrastrukturen. Welche wirtschaftspolitischen Chancen und Risiken daraus resultieren, wie Anrainer des Indo-Pazifiks darauf reagieren – damit haben sich jetzt an der Führungsakademie der Bundeswehr knapp 70 Stabsoffiziere aus mehr als 30 Ländern befasst. Der Lehrgang Generalstabs-/ Admiralstabsdienst International (LGAI) hörte Vorträge von seinen Kameraden aus Indonesien, Singapur und Vietnam, verfolgte die einleitende Analyse von Kapitänleutnant Tobias Kollakowski vom GIDS und erörterte mögliche Schlussfolgerungen.

Weiterlesen

Fahren auf Sicht in unruhigen Gewässern

Mit strategischem Blick auf den dynamischsten Wirtschaftsraum weltweit: Das GIDS sowie der Lehrgang Generalstabs-/ Admiralstabsdienst International (LGAI) und ALEX!, das Alumninetzwerk der Führungsakademie der Bundeswehr, haben unlängst die Konferenz „Security Aspects on the Indo-Pacific Region“ ausgerichtet. In Plenarsitzungen und Workshops tauschten sich Offiziere und Wissenschaftler zur Lage in der Region aus.

Weiterlesen

„Australien im Kalten Krieg mit China“

Wie steht es um die Beziehungen zwischen Deutschland und Australien? Welche Ziele verfolgt Deutschland im Indo-Pazifik? Antworten darauf hat Kapitänleutnant Tim Döbler beim monatlichen Forum #GIDSdebate am 15. September gegeben. Die australischen Sicherheitsinteressen seien stark von den zunehmend schlechteren Beziehungen zu China geprägt. Das ohnehin angespannte Verhältnis der beiden Länder sei während der Corona-Pandemie und durch mehrere Vorfälle zwischen militärischen Einheiten zur See und in der Luft, insbesondere in diesem Jahr, weiter abgekühlt.

Weiterlesen

GIDS bei Konferenz zum 30-jährigen Bestehen der litauischen Marine

Als erster baltischer Staat erlangte Litauen 1990 seine Unabhängigkeit zurück, zwei Jahre später folgte die Wiederaufstellung der litauischen Seestreitkräfte. Aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens veranstaltete die litauische Marine jetzt eine zweitägige Konferenz zum Thema „Maritime Strategy’s Role to the Prosperity of a Smaller Coastal State”. Diese fand vom 30. Juni bis 1. Juli 2022 in der Hafenstadt Klaipėda statt, Heimathafen der Seestreitkräfte Litauens.

Weiterlesen

Chinas Seestrategie: Eine Kontinentalmacht will Meer

Immer mächtiger, selbstbewusster, ausgreifender: Chinas Aufstieg und Ambitionen scheinen grenzenlos. Das zeigt sich etwa bei der Marine. So verfolgt die Volksrepublik das gegenwärtig größte Flottenrüstungsprogramm weltweit. Das Ziel besteht in einer global einsetzbaren Seestreitkraft, die unter anderem mit Flugzeugträgern und amphibischen Mehrzweckkampfschiffen das gesamte Fähigkeitsspektrum einer Marine abdeckt. „Eine Kontinentalmacht will Meer“, lautete denn auch der Titel der sechsten Auflage von #GIDSdebate. Kapitänleutnant Tobias Kollakowski, Reserveoffizier der Deutschen Marine und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des GIDS, referierte über Chinas Seemachtsidentität im Kontext seines enormen Wirtschaftswachstums.

Weiterlesen

Constituents of Seapower: The Transformation of China’s Identity

The academic debate about Chinese seapower is characterized by a discrepancy between a largely continental interpretation of the nature of the historical Chinese states and a vast amount of subject literature underpinning the relevance of the sea for contemporary China’s development as a great power. This article applies seapower concepts developed in naval theory and classical geopolitics to examine the identity of Imperial China during the Southern Song, Ming and Qing dynasties and of the 21st century People’s Republic of China.

Weiterlesen