Es bedarf einer breiten Front
Internationaler Lehrgang vergleicht Strategien zur Eindämmung der Organisierten Kriminalität
#GIDSnews I 4. Dezember 2023 I Autor: Jannis Figura I Foto: Adam Jones
Das Bundeskriminalamt folgerte unlängst: Die Organisierte Kriminalität ist „eine erhebliche Bedrohung für Gesellschaft, Wirtschaft und Staat“. Wie sich diese Bedrohung bekämpfen lässt, darüber wurde jetzt im Internationalen Maritimen Museum Hamburg diskutiert. Veranstaltet vom Museum und dem Lehrgang General-/ Admiralstabsdienst International (LGAI) der Führungsakademie der Bundeswehr, lautete das Thema: „Staatliche Kontrolle vs. Organisierte Kriminalität“. Aufgrund der Erfahrungen, die ihre Länder mit der Kriminalitätsbekämpfung gemacht haben, waren die Vorträge der LGAI-Teilnehmer Fregattenkapitän Luna B. aus Mexiko sowie Korvettenkapitän Aviles V. aus El Salvador von besonderem Interesse.
Moderiert wurde die Vortragsrunde von Oberst i.G. Frank Wasgindt, Leiter des LGAI. Darüber hinaus beleuchteten Oberstleutnant Florian B., Lehrgangsteilnehmer des LGAI, und Kapitän zur See Dr. André Pecher, stellvertretender Forschungsleiter German Institute for Defence and Strategic Studies, weitere relevante Aspekte.
Die Vorträge unterstrichen, dass Organisierte Kriminalität (OK) ein globales Problem darstellt, bei dem kriminelle Netzwerke verschiedener Länder vermehrt miteinander anstatt gegeneinander arbeiten. Ihre Eindämmung und Bekämpfung erfordere, etwa mit Blick auf die weitverzweigten OK-Strukturen, einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz. Vor allem Mexiko und El Salvador hätten aus ihrer Geschichte als Transitländer für den Drogenhandel gelernt. Eine höhere Präsenz an Sicherheitskräften allein ist demnach nicht ausreichend. So erläuterte Korvettenkapitän Aviles V., dass in El Salvador insbesondere die Jugend entscheidend für den Erfolg krimineller Organisationen sei. Ähnliches gelte für Mexiko; die Regierung wirke folglich auch auf die Verbesserung der sozialen Entwicklung in dem Land hin, führte Fregattenkapitän Luna B. aus.
Der Abend, den das Museum und der LGAI Ende November 2023 ausrichteten, war ein Beleg für den Mehrwert, der sich durch die Ausbildung ausländischer Führungskräfte ergibt. Schließlich profitieren sowohl die Entsendestaaten als auch Deutschland von dem Wissensaustausch zu globalen Probleme, der Diskussion über neue Lösungsansätze. Wo möglich, unterstützt das GIDS mit Ideen und Expertise.