Kultur und Identität in einem sich verändernden sicherheitspolitischen Umfeld
Verantwortlich: Prof. Dr. Matthias Rogg
Kultur und Identität spielen für das Selbstverständnis aller sozialen Systeme eine zentrale Rolle. Das gilt auch für alle Protagonisten und Institutionen in sicherheitspolitischer Perspektive. Dass Kultur zu allen Zeiten und auch in den Konflikten der Gegenwart eine zentrale Rolle spielt, ist von der Forschung lange Zeit kaum beachtet worden. Das gilt nicht nur für die gezielte und unwiederbringliche Zerstörung von Kultur als strategischem Ziel in gewalttätigen Auseinandersetzung, sondern auch für die Instrumentalisierung von Kultur als Katalysator in Krisen und Konflikten. Zugleich können kulturelle Kanäle in verhärteten Konfliktsituationen neue Perspektiven öffnen und vertrauensbildenden Maßnahmen den Weg ebnen. Die Reichweiten und Grenzen dieser Ansätze wird der Forschungsbereich erstmals empirisch-kritisch beleuchten und Empfehlungen für die strategische Planung daraus ableiten.
Neben dem strategische Umgang mit „weichen“ Faktoren in „harten“ Konfliktlagen untersucht der Forschungsbereich Fragen der Legitimität und Identität für die Stabilität von Streitkräften und ihre Verankerung in der Gesellschaft. Dabei geht es unter anderem um die Entwicklung einer politischen Ethik für Streitkräfte im 21. Jahrhundert.