Stellungnahme von Strategieexperten zum Krieg in der Ukraine
22 Wissenschaftler und Offiziere in Gastbeitrag für FAZ: Derzeit kein Spielraum für seriöse diplomatische Lösung
#GIDSnews | 15. Juli 2022 | Autor: Jan Asmussen (u.a.) | Foto: State Emergency Service of Ukraine
„Wir sehen mit großer Sorge, dass in der politischen Debatte in Deutschland zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine immer wieder Forderungen nach einer nicht näher definierten und sofortigen ,politischen Lösung‘ oder nach einem ,Waffenstillstand‘ um jeden Preis aufkommen. Der Wunsch nach einem baldigen Waffenstillstand und nach einer politischen Lösung ist nachvollziehbar, aber solange Russland die völlige Unterwerfung der Ukraine mit Waffengewalt durchsetzen will, besteht für eine seriöse diplomatische Lösung derzeit leider kein Spielraum. Auf keinen Fall darf die Souveränität und Freiheit anderer Völker Gegenstand westlicher Verhandlungsangebote sein“, schreiben die Autoren, darunter die GIDS-Vorstände Professor Dr. Burkhard Meißner und Professor Dr. Gary S. Schaal. Der westlichen Staatengemeinschaft bleibe gegenwärtig keine andere Option, als der Ukraine militärisch und wirtschaftlich massiv unter die Arme zu greifen: „Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, muss damit gerechnet werden, dass Russland weitere regionale Kriege plant, um die europäische Sicherheitsordnung zu zerstören.“