Abschreckung im Cyberspace

Strategische Überlegungen zur fünften Domäne der Kriegsführung

Autor: Oberstleutnant i. G. Kai-Alexander Hoberg, Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg

Ist die Drohung mit Gegenangriffen ein wirksames Mittel zur Abhaltung von Angriffen auf die Kommunikations- und Computer-Infrastruktur? Die Studie untersucht die Möglichkeit von Abschreckungsstrategien im Cyberraum: Sie fragt, unter welchen Bedingungen es möglich ist, wirksam einen Gegner von Angriffen auf die Kommunikations- und Computer-Infrastruktur abzuhalten. Oberstleutnant i. G. Kai-Alexander Hoberg sichtet und beurteilt die Vielfalt jüngerer Abschreckungstheorien in ihrer Entwicklung mit besonderer Berücksichtigung der „Perfect Deterrence Theory“. Der zweite Band der Reihe GIDS Analysis skizziert ein praktisches Modell eines solchen Strategiekonzeptes für ein exemplarisches Szenario und entwickelt Kriterien und Kategorien für den Umgang mit der Gefahr von Cyberangriffen.

Die Studie bestreitet, dass nukleare Abschreckungskonzeptionen aus der Ära des Kalten Krieges ohne weiteres für die Entwicklung von Abschreckungsstrategien im Cyberraum herangezogen werden können: Das für Nuklearwaffen charakteristische Zurschaustellen beispielsweise sei im Falle der Cyberwaffen ungeeignet, weil es einen Widersacher dazu befähigen und animieren würde, seine Abwehr zu stärken und dadurch den Abschreckungseffekt selbst mindern würde. Glaubhaft zu machen, dass eine Waffenwirkung erzielt werden kann, ohne preiszugeben, was dazu getan werden kann, stellt eine strategische Herausforderung dar, die Hoberg als Cyber Signalling Dilemma identifiziert.
Die Studie legt eine Handreichung vor für Modellbildung und Strategieentwicklung, die die Übertragung spieltheoretischer Konzepte auf Probleme der Abschreckung im Cyberraum erleichtern soll.

Verlag: Budrich UniPress
ISBN: 978-3-86388-822-0
eISBN: 978-3-86388-452-9
Format: A5, Umfang: 76
Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsdatum: 13.05.2019
GIDS Analysis, Band 2

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